Auf den Schultern von wem? Sichtbarkeit & Auffindbarkeit der Blogs bei de.hypotheses
von Ulrike Stockhausen und Mareike König
Wer Arbeit und Zeit in ein Wissenschaftsblog investiert, möchte gelesen werden – und um gelesen zu werden, muss das Blog gefunden werden. Wissenschaftliche Blogbeiträge langfristig zitierbar und auffindbar zu machen, ist eines der Kernanliegen von Hypotheses und einer der Gründe, warum sich viele Forschende entscheiden, ihr Blog an die wissenschaftliche Plattform Hypotheses anzugliedern. In diesem Beitrag erklären wir, über welche Kataloge und Suchmaschinen Hypotheses-Blogs sichtbar sind und was man selbst tun kann, um die Auffindbarkeit weiter zu verbessern.
Auffindbarkeit in Suchmaschinen
Bei großen Suchmaschinen wie Google oder Bing – aber auch bei kleineren Alternativen wie Ecosia – schneiden die Wissenschaftsblogs von de.hypotheses generell gut ab und erscheinen oft auf den vorderen Plätzen der Suchergebnisse. Das gilt sowohl für Blogtitel als auch für einzelne Beiträge – unabhängig davon, ob man gezielt nach Titel, Autor*in oder mit Schlagwörtern sucht.
Auch wenn die genauen Kriterien der Ranking-Algorithmen nicht öffentlich bekannt sind, ist gut dokumentiert, dass unter anderem regelmäßige neue Veröffentlichungen, Schlüsselwörter, die Qualität des Seiteninhalts und Verlinkungen durch andere Seiten das Ranking beeinflussen. Durch die Reichweite und Sichtbarkeit der Hypotheses-Plattform ist die Ausgangslage für eine gute Indexierung besonders günstig. Darüber hinaus können Bloggende aktiv zur Sichtbarkeit beitragen, indem sie grundlegende Regeln der Suchmaschinenoptimierung (SEO) berücksichtigen – welche das sind, erläutert unser SEO-Beitrag im Bloghaus.
Aufnahme in klassische Bibliothekskataloge: Sprechen Sie Ihre Bibliothek an
So schön die gute Auffindbarkeit bei Google & Co. ist, möchten Forschende ihre Wissenschaftsblogs auch dort finden, wo sie gewohnheitsmäßig Literatur recherchieren: in den zentralen wissenschaftlichen Katalogen und Bibliotheksverbünden.
Der erste Schritt dafür ist die Zuteilung einer ISSN für das Blog. Ist diese vergeben, werden Hypotheses-Blogs mit etwas zeitlichem Abstand als fortlaufende Publikationen in die Zeitschriftendatenbank (ZDB) aufgenommen.1 Von dort aus erfolgt die Sichtbarkeit in weiteren Systemen, etwa in den Bibliotheksverbünden wie dem GBV, dem BSB und damit dann automatisch im Karlsruher Virtuellen Katalog (KVK). Voraussetzung ist allerdings, dass sich eine Bibliothek an die entsprechende Katalogaufnahme des Blogs “hängt” und diesen so im eigenen Katalog sichtbar macht.
Wichtig zu wissen: Einzelne Blogbeiträge erscheinen in klassischen Bibliothekskatalogen nur dann, wenn sie gezielt manuell katalogisiert werden. Ihre Auffindbarkeit hängt davon ab, ob die jeweilige Universitätsbibliothek den Datensatz ergänzt oder eigenständig anlegt. Es lohnt sich also, mit der eigenen Bibliothek zu sprechen, wenn man bestimmte Beiträge in den lokalen OPAC aufnehmen lassen möchte.
So sorgt das Mittelalterblog beispielsweise dafür, dass Dank einer Kooperation mit dem Regesta Imperii OPAC die Beiträge des Blogs dort auftauchen und von dort in anderen universitären OPACs recherchierbar werden. Auch die Bibliothek des DHIP katalogisiert ausgewählte Blogbeiträge auf Vorschlag der Forschenden des Instituts. Die Beiträge sind dann im Bibliothekskatalog des Instituts und im GBV sichtbar.


Beispiel: Das Blog Archivalia erscheint in der ZDB an zweiter Stelle, das Mittelalterblog erscheint im KVK an erster Stelle.
Sichtbarkeit in Open Access-Datenbanken: Automatische Indexierung nutzen
Unabhängig von der Aufnahme in klassische Bibliothekskataloge sorgen verschiedene Open Access-Datenbanken dafür, dass Hypotheses-Blogs und ihre Beiträge automatisch sichtbar werden.
Eine zentrale Rolle spielt hier die Suchmaschine BASE (Bielefeld Academic Search Engine). BASE listet alle Beiträge aus Blogs, die mit einer ISSN versehen sind, und macht sie damit leicht auffindbar – inklusive direkter Verlinkung zum Beitrag. Von dort aus können Blogbeiträge automatisch in das jeweilige ORCID-Profil der Autor:innen übertragen werden. Auch im WorldCat werden Hypotheses-Blogs mit ISSN und die dort publizierten Beiträge automatisch indexiert.
Neben der französischen Suchmaschine Isidore indiziert auch ROAD (Directory of Open Access Scholarly resources) automatisch Metadaten von Hypotheses-Blogs. Dadurch sind Blogbeiträge auch über diese Plattformen recherchierbar, ohne dass zusätzliche Maßnahmen der Bloggenden nötig sind.

Beispiel: Das Blog “Identifying Maritime Women in the Age of Sail” ist über BASE auffindbar und abrufbar, ebenso der Blogbeitrag “Trossfrauen in der Frühen Neuzeit” (unten).

Blog-Katalog von Hypotheses
Außerdem stellt OpenEdition eine eigene Datenbank für Blogs bei Hypotheses bereit, den Blog-Katalog. Dort werden Blogs, die seit mehr als sechs Monaten bestehen und die mehr als acht wissenschaftliche Beiträge aufweisen, aufgenommen, auch wenn sie noch keine ISSN haben. Sortiert sind die Hypotheses-Blogs nach Sprache, Erscheinungsland und Themen. Neben der Stichwortsuche ist so auch eine Suche über mehrere miteinander kombinierbare Filter möglich.2
Fazit: Wer die Sichtbarkeit seines Wissenschaftsblogs gezielt erhöhen möchte, sollte die grundlegenden SEO-Richtlinien beachten, das eigene Autorenprofil vollständig ausfüllen und auf korrekte Metadaten achten – damit Open-Access-Datenbanken die Beiträge optimal erfassen. Zusätzlich lohnt es sich, frühzeitig mit der eigenen Universitätsbibliothek über die Katalogisierung des Blogs und einzelner Beiträge ins Gespräch zu kommen.
Beitragsbild: Foto von ethan auf Unsplash
- Auf die Dauer haben wir leider keinen Einfluss. ↩︎
- Die Aufnahme in den Katalog ist gleichzeitig Voraussetzung für die Vergabe von DOI für die Beiträge. ↩︎
OpenEdition schlägt Ihnen vor, diesen Beitrag wie folgt zu zitieren:
Ulrike Stockhausen (6. Mai 2025). Auf den Schultern von wem? Sichtbarkeit & Auffindbarkeit der Blogs bei de.hypotheses. Bloghaus. Abgerufen am 20. Mai 2025 von https://doi.org/10.58079/13v79